Die wechselvolle Geschichte der Pfarrkirche
Um das Jahr 800 tauchte Rattelsdorf in einer Fuldaer Urkunde auf. Es wurde auch von Fuldaer Mönchen missioniert, und es ist anzunehmen, dass hier wohl ein kleiner, schlichter Holzbau als Kirchlein stand.
Nachdem Kaiser Heinrich II. Rattelsdorf 1015 durch Tausch von Fulda erworben hatte und es dem Kloster Michelsberg in Bamberg überließ, wurde an dieser Stelle mit großer Wahrscheinlichkeit ein steinernes Kirchlein gebaut.
Der älteste Teil ist der Turm. Er gehört dem sog. Übergangsstil von der romanischen zur gotischen Baukunst an. Aus der Zeit um 1230 stammt das unterste Turmgeschoß. Die zwei kleinen Rundbogenfenster mit abgeschrägtem Lichteinfall und das massige Kreuzgewölbe im Inneren könnten darauf hindeuten. Man sieht es, wenn man durch das mit einem sog. Kragsturz versehene Türportal tritt.
Eine Kirchenvergrößerung war um 1370 notwendig geworden. Eine Erweiterung war nur nach Süden möglich, da im Norden das Gelände steil abfällt. Und so kommt es, dass der Turm in die Kirche eingebaut erscheint.
Nach etwa einhundert Jahren wurde die Kirche baufällig und musste gründlich restauriert werden. Das geschah 1465 unter dem Pfarrherrn Hermann Renntwig. An diese Erneuerung erinnert die eingangs erwähnte Tafel an der Strebe neben dem Südportal. Es handelt sich dabei also nicht um einen Kirchenneubau, sondern nur um eine gründliche Erneuerung. Auch das Obergeschoß des Turmes mit dem feinen Blendmauerwerk dürfte aus dieser Zeit sein.
nach 1823...