Die Räumlichkeiten hierzu befanden sich schon immer auf derselben Stelle und wurden allem Anschein nach gleich bei der Errichtung der Pfarrei hierzu bestimmt. Das Pfarrhaus selbst stand früher etwas weiter nördlich auf dem Rande des dortigen Abhanges und war aus Holz erbaut. 1695 wurde es neu errichtet. Der Keller unter demselben ist noch vorhanden und ist mit dem des jetzigen durch einen langen Gang verbunden. Allerdings wurde dieser später mit einer zusätzlichen Mauer abgetrennt. Damals befand sich auch ein Brunnen mitten im Hofraum. Das jetzige Pfarrhaus wurde 1770/71 unter dem Pfarrer Christoph Jäger auf Kosten des Klosters erbaut.
Damals ging hinter dem Pfarrhaus kein Weg mit Staffeln die Anhöhe herauf, und der Eingang in den Kirchhof war nicht vorhanden. Wann diese Staffeln angelegt und der Durchgang zum Kirchhof geschaffen
wurde, ist noch nicht festgestellt worden. Nähere Forschung wäre notwendig.
Dieses Pfarrhaus wurde von vielen Pfarrern ohne große
Investitionen genutzt und ohne große Erneuerungen bewohnt. Als nun Pfarrer Johann Kormann im Sommer 2007 das Pfarrhaus verlies und ein neuer Pfarrer die Pfarrei Rattelsdorf übernehmen sollte, hatte die Kirchenverwaltung eine Sanierung des Gebäudes beantragt. Eine Bestandsaufnahme vom Ordinariat hatte dann auch breite Zustimmung für eine Generalsanierung ergeben. Mit der Durchführung wurde Architekt Johannes Sieben beauftragt. Dieser erhielt die Aufgabe, die barocke Bausubstanz des denkmalgeschützten Gebäudes zu erhalten, es aber gleichzeitig mit moderner, Energiesparender Haustechnik und einem wirksamen Wärmeschutz zu versehen.
Im Erdgeschoss entstanden Verwaltungsräume und ein Pfarrbüro. Die Fassadenordnung bleibt unverändert, zwei zugemauerte Fensterachsen werden wieder geöffnet. An der Westseite zur Kirche wurde eine neue Eingangstür eingebaut und die alten Fenster durch neue mit Isolierglas ersetzt. Zudem wurden ein Abstellraum, WC-Anlagen und ein zusätzliches Besucherzimmer eingefügt. Im Obergeschoss wurde die Wohnung des Ortspfarrers eingerichtet. Am Dachboden wurden einige Balken erneuert und das Dach neu gedeckt. Zudem wurde die Decke isoliert und im Dachraum ein isolierter Raum für die Haustechnik mit Gasheizung errichtet. Im Keller wurden mit Eigeninitiative nur geringfügige Erneuerungen durchgeführt. Die Außenfassade wurde ausgebessert und erhielt einen neuen Anstrich. Eine baufällige Garage im Eingangsbereich vom Pfarrhof wurde eingelegt, auf Wunsch von Pfarrer Braun die Mauer zum Kirchplatz geöffnet und neben dem Gartenhäuschen ein neuer Carport gebaut. Der Eingangsbereich vom Pfarrhof wurde nach allen Umbaumaßnahmen neu angelegt.
Ehrenamtliche Helfer leisteten etwa 1700 Stunden Eigenleistung. Die Gesamtkosten der Generalsanierung beliefen sich auf rund 525.000 Euro. Die Einweihungsfeier mit anschließenden Pfarr- und Dorffest fand am 19.07.2009 statt.
