Im Jahre 1914/15 ließ der Medlitzer Kuratus Armin Otto Pfyffer nach einem Plan vom Architekten Prof. Schulz, Nürnberg, die heutige Kirche in schmuckvollen neobarocken Stil erbauen. Er hatte dafür sein Privatvermögen gestiftet. Die Kirche hat eine Länge von 16, eine Breite von 10 und eine Höhe von 8 Meter, ein Korbtonnengewölbe mit neubarockem Stuck, eine geräumige Westempore und einen schlanken Westturm mit Zwiebelhaube. Der Chorraum hat eine Länge von 4 Meter, eine Breite von 5,60 Meter und eine Höhe von 7 Meter, ein geostetes Rundbogenfenster und einen hochaufragenden spitzen Dachreiter. Der neubarocke Hochaltar ist ein massiver Zwei-Säulen-Bau. In der Mittelnische über dem Tabernakel befindet sich das Gnadenbild der Muttergottes mit Christuskind, bekleidet mit wertvollen Stoffen und Silbergehängen. Die beiden Außenstatuen des Hochaltars sind die Apostelfürsten Petrus und Paulus, die Pfarrpatrone der Mutterpfarrei Rattelsdorf. Das Patrozinium ist die Himmelfahrt Mariens. Die 1896 für die alte Medlitzer Kirche von 1836 gefertigte Orgel der Firma Johann Wolf aus Bayreuth wurde in die neue Kirche übertragen.
Die feierliche Grundsteinlegung erfolgte am 28. Juni 1914. Die feierliche Konsekration durch den Bamberger Erzbischof Dr. Jakobus Hauck fand am 31. Mai 1915 statt. Dazu gab es einen ausführlichen Bericht vom „Bamberger Volksblatt“ am 1. Juni 1915.
Einen besonders hübschen Schmuck bilden die 14 Kreuzwegstationen und das von der Münchner Fa. Zeller in München gelieferte Kirchenfenster. Über den Haupteingang erhebt sich ein prächtiges Madonnenbild, nach dem Entwurf von Prof. Heilmeier (Nürnberg) und von dem Bildhauer Gunzenheimer in Hallstadt. Die Kirche hat 200 Sitzplätze und bietet für 500 Personen Raum.
Die drei Glocken der Glockengießerei Lotter in Bamberg mit der Intonation „B“ - „Des“ - „Es“ wurde wegen Geldmangels erst 1929 angeschafft. 1941 zog die deutsche Wehrmacht die beiden großen Glocken in „B“ und „Des“ zu Kriegszwecken ein und ließ sie zu Flack-Geschützen umschmelzen. Nur die kleinere Glocke in „Es“ verblieb im Glockenstuhl.
1952 konnten die beiden abhanden gekommenen Glocken wieder durch die Firma Lotter in Bamberg ersetzt werden. Die große Glocke zeigt ein Marienbild und trägt die Aufschrift:
„Wir blicken im festen Glauben an die künftige Auferstehung auf Dich,
unser Leben, unsere Wonne und unsere Hoffnung
19†52
Lotter“
Auf der mittleren Glocke ist ein Bild des hl. Nikolaus von der Flüe zusehen mit der Aufschrift:
„Heiliger Nikolaus von der Vlüe
Erflehe uns den Frieden
19†52
Lotter“
Die kleine und älteste Glocke zeigt den hl. Josef mit dem Jesuskind auf dem Arm und die Worte:
“ITE AD Joseph
C. A. Lotter Bamberg 1929”
Kurzfassung aus der Festschrift von Rüdiger Feulner vom Jubiläumsjahr 2024