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Ab 1823

Ensemble Pfarrkirche

Das heutige Aussehen bekam unsere Kirche im Jahre 1823: Der Langhausdachstuhl musste erneuert werden, und bei dieser Gelegenheit wurden alle Umfassungsmauern um ein Drittel erhöht. Auch die Fenster wurden erhöht und die nicht dazu passenden Rundfenster (Ochsenaugen) eingebaut. Das Langhaus ist seit dieser Zeit ein weiträumiger, mit flacher Putzdecke versehener, rechteckiger Saal.

Bis 1892 waren in unserer Pfarrkirche fünf Altäre vorhanden. Nach den Unterlagen vom Pfarrarchiv waren diese mehrmals mit Nussbaumfarbe gestrichen und deshalb teilweise sogar schwarz.

Bei der Ausführung eines neuen Hochaltares in der Pfarrkirche musste dafür Sorge getragen werden, dass der Unterschied in den Größenverhältnissen der Statuen etwas ausgeglichen wurde. Nach den Unterlagen wurden auch Teile vom Josefsaltar, Kreuzaltar und Marienaltar marmoriert und aufeinander abgestimmt.

Die Wände sind mit sieben großen Spitzbogenfenstern durchbrochen. Das Fenster im Chorhaupt und die beiden südlich anschließenden Fenster sind dreibahnig, die übrigen zweibahnig. In den dreibahnigen Fenstern sieht man Maßwerke in Fischblasenformen, die zu drei-, vier- und achteckigen Rosetten zusammengesetzt sind. Die farbigen Fenster im Chor ließ Pfarrer Jakob Weißenfeld 1893/94 von der Firma Schmitt & Posteck anfertigen und einbauen. Das farbige Nordwandfenster zeigt links Bischof Otto und daneben Bischof Kilian. Das mittlere Farbfenster ist reichlich mit Blumenblüten besetzt. Das farbige Südwandfenster mit sich gabelnden Mittelpfosten gehört einer Erneuerung des frühen 19. Jh. an. Die Bilder zeigen von links St. Anna, in der Mitte Maria mit dem Kind und rechts den hl. Josef.

Chor, Langhaus und Fensterfassungen erhielten einen neuen, harmonischen Anstrich im gotischen Stil. Zur Finanzierung diente eine stattliche Schenkung des Pfarrers Jakob Weißenfeld. Eine Hauslistensammlung erbrachte den Betrag von 4.720,78 Mark. Die Ausgaben für die Baumaßnahmen beliefen sich 1893 auf 7.963,03 Mark. Nennenswerte Renovierungen und Instandsetzungen fanden seither zehn statt.

Im Frühjahr 1998 versagte der Antriebsmotor einer Glocke. Bei dieser Gelegenheit stellten die Spezialisten weitere Mängel in der Glockenstube fest. Die drei vorhandenen Glocken sind in einem dreijochigen Glockenstuhl an Holzglockenjochen nebeneinander aufgehängt. Durch das Nachgeben einer Glockenjochlagerung war eine Schiefstellung eingetreten, so dass eine Glocke an einem Jochpfosten und an vorhandenen Eisenklammern sehr stark anstreifte. Die Glocken mussten zur Reparatur abgenommen und alle Abstützungen des Glockenstuhles in Riegelhöhe am Turm entfernt werden. Im Zuge der Reparaturarbeiten wurden alle Läutmotoren von oberhalb des Glockenstuhles nach unten in den Glockenstuhl verlegt. Der Fuß des Mitteljoches war durch Feuchtigkeit sehr stark reduziert und musste erneuert werden. Um das Klangbild beim Glockenläuten zu verbessern, wurden die Bodenbretter und die Decke des Glockenstuhles erneuert. Zur Durchführung dieser Maßnahmen wurden für die Glockenanlage die Firma Hörz aus Ulm und für die Zimmerarbeiten die Firma Nehr aus Oberhaid beauftragt. Die Kosten beliefen sich auf 27.000 DM. Die Arbeiten wurden im September 1998 abgeschlossen.

Mit einem Kostenaufwand von 557.500 € wurde 2001 bis 2002 erneut eine gründliche Sanierung und Neugestaltung des Innenraumes der Pfarrkirche durchgeführt. Architekt Heinz Rosenberg aus Bamberg hatte es nicht leicht, denn zahlreiche Bürger wollten keine große Veränderung. Letztendlich wurden seine Pläne mit einigen Korrekturen durchgeführt. Hauptaufgaben waren die Neufassung der Raumschale mit Sanierung der Außenwände, der Stuckdecke mit Deckengemälde, Restaurieren der Ausstattung (Altäre, Kanzel, Figuren, Beichtstühle), Renovierung und Aufarbeitung der Bestuhlung, Bekämpfung des Schädlingsbefalls an der Ausstattung, Erneuerung der Heizungsanlage, Erneuerung des Fußbodenbelages, Ergänzung der Elektroinstallation mit Erneuerung der Beleuchtungskörper, Wärmedämmungsmaßnahmen auf der Langhausdecke einschließlich neuer Belagsbretter. Anstößige Maßnahmen waren die Umgestaltung des Altarraumes einschließlich Volksaltar und Ambo, Entfernen der Kommunionbank, Versetzen des Taufsteines und des Beichtstuhles und die Umgestaltung der Langhausbestuhlung. Auf vielfachen Wunsch der Organisten wurde auch ein Trompetenregister in der Orgel eingebaut. Die Kirche bietet nun 250 Besuchern Sitzgelegenheit. Auf die Empore entfallen davon 80 Plätze. Das alte Chorgestühl wurde erneuert und das bisherige Aussehen mit den jeweils sieben Gestühlen rechts und links beibehalten.

Am Samstag, 26. Juli 2003 nahm Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick die Konsekrierung der Pfarrkirche mit Einweihung des neuen Volksaltares vor. Abgerundet wurde diese Erneuerung mit dem Pfarr- und Dorffest am Kirchplatz.